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Geschichte


210 JAHRE SCHULE BUTTISHOLZ

Vor 210 Jahren, im Jahr 1808, konnte in Buttisholz das erste Schulhaus bezogen werden.

Bereits vor 1800 gab es im Kanton Luzern kirchliche und freiwillige öffentliche Schulen, so auch in Buttisholz. Die ersten schriftlichen Buttisholzer Schulgesetze stammen aus dem Jahr 1790. Nach der französischen Revolution machte auch die helvetische Regierung die Volksschule zur Aufgabe des Staates. Der Erziehungs­rat des Kantons Luzern verpflichtete die Gemeinden zum Bau von Schulhäusern. 1806 beschloss die versammelte Gemeinde Buttisholz den Bau eines Schulhau­ses, das 1808 fertig gestellt wurde. Es umfasste ein Kellergeschoss, zwei überein­ander liegende Schulräume und eine Lehrerwohnung. Noch heute wird es als „Lehrerheim“ bezeichnet und als Wohnhaus genutzt. Die Ausstattung des Schul­hauses war äusserst bescheiden, so dass der Erziehungsrat 1835 empfahl, das Haus innen zu vertäfeln und aussen zu verranden.

  schulhaus1808

Schulhaus 1808

Bei der Erarbeitung der Bundesverfassung 1848 legt die Politik erstmals ein gros­ses Gewicht auf die Bildung der gesamten Bevölkerung. In den Kantonen entstan­den die ersten Erziehungsgesetze. In Luzern wurde eine Winter- und eine Som­merschule eingeführt und die Schulen wurden verpflichtet, eine Schulchronik zu führen. So wissen wir, dass die 102 Buttisholzer Schüler im Schuljahr 1854/55 zu­sammen 4294 Schulhalbtage versäumten.

1854 wurde die erste Arbeitsschule für Mädchen eingerichtet. Die Arbeitslehrerin war zugleich Ordensschwester in der Armenanstalt. Die Anstellung von Ordens­schwestern führte in der Kulturkampfzeit zum Buttishol­zer „Schwesternstreit“, der 1880 in einer Beschwerde von liberalen Buttisholzer Bürgern an den Bundesrat gipfelte.

1898 regelte der Regierungsrat die Schulpflicht neu. Die Primarschule dauerte nun 6 Jahre zu 40 Wochen. Schüler, die keine Sekundarschule besuchten, mussten bis zum 16. Altersjahr die Wiederholungsschule besuchen. Das Schulhaus war nun definitiv zu klein und zudem verlottert. Die Gemeinde beschloss den Bau eines neuen Schulhauses, das am 13. Oktober 1910 eingeweiht wurde.

schulhaus1910

Schulhaus 1910

oberschueler1911

Oberschüler 1911

1940 erfuhr die obligatorische Schulpflicht eine Verlängerung auf 8 Jahre. Das Er­ziehungsge­setz von 1953 forderte die Errichtung von selbstständigen Oberschu­len. Im Frühjahr 1954 wurde der erste Kindergarten eröffnet. Diese schulischen Entwicklungen und die Zunahme der Kinderzahlen führten 1961 zum Bau eines neuen Schulhauses mit Turnhalle. 1965 gab es in Buttisholz 5 Abteilungen an der Primarschule und je 2 Abteilungen an der Ober- und der Sekundarschule. Insge­samt unterrichteten 7 Lehrkräfte.

lehrerschaft1924

Lehrerschaft 1924

1940 erfuhr die obligatorische Schulpflicht eine Verlängerung auf 8 Jahre. Das Er­ziehungsge­setz von 1953 forderte die Errichtung von selbstständigen Oberschu­len. Im Frühjahr 1954 wurde der erste Kindergarten eröffnet. Diese schulischen Entwicklungen und die Zunahme der Kinderzahlen führten 1961 zum Bau eines neuen Schulhauses mit Turnhalle. 1965 gab es in Buttisholz 5 Abteilungen an der Primarschule und je 2 Abteilungen an der Ober- und der Sekundarschule. Insge­samt unterrichteten 7 Lehrkräfte.

In den 60er- und 70er-Jahren entwickelte sich die Schule enorm. Bedingt durch die ständige Zunahme der Schülerzahlen und die allmähliche Herabsetzung der Höchstbestände in den einzelnen Klassen von über 50 Schülern auf unter 30 Schüler entwickelte sich die Zahl der geführten Abteilungen und der angestellten Lehrpersonen rasant. Ab August 1971 wurde jährlich eine neue Primarklasse er­öffnet, so dass es 1976 12 Primarklassen gab. 1974 konnte die Oberschule erst­mals in 2 Klassen aufgeteilt werden.

Der enorme Ausbau der Volksschule und die Einführung des 9. Schuljahres machten nun eine Erweiterung der Schulanlage nötig, die 1975 realisiert wurde. In dem neuen Gebäude fand nun die erweiterte Ober­stufe ihren Platz. 1975 kamen die Oberschüler von Nottwil dazu, 1976 konnten deshalb nach der Einführung des 9.

Schuljahres eine 3. Sek und eine 3. Realklasse eröffnet werden. Seither gehen die Nottwiler Schülerinnen und Schüler für das 9. Schuljahr in Buttisholz zur Schule.

Bereits zu Beginn der 80er-Jahre waren aber alle Schulräume wieder durch Klas­sen belegt, Klassen mussten in zwei Schul­pavillons geführt werden, es fehlten Spezialräume wie Werk­räume, Natur­lehr­zim­mer usw. So nahm man den weiteren Ausbau der Schulanlage an die Hand und reali­sierte 1986 einen Anbau an das be­stehende Ge­bäude von 1975. Somit standen nun zahlreiche neue Schulräume zur Verfügung. 1987 unterrichteten 30 Lehrpersonen an der Schule Buttisholz.

Die Schülerzahl in Buttisholz stieg wieder an und die pädagogischen Entwicklun­gen ab 1980 forderten kleinere Klassenbestände. So stockte man das Gebäude von 1975 im Jahr 1996 auf und gewann dadurch 4 neue Klassenzimmer und 2 Gruppenräume. Den Anforderungen an einen zeitgemässen Sportunter­richt ge­nügte inzwischen auch die Turnhalle 1961 nicht mehr, wie auch das ganze Ge­bäude aus dem Jahr 1961 in einem schlechten Zustand war. Zusätzlich benötigte auch die Musikschule immer mehr Raum. Pädagogi­sche Reformen wie die Integ­ration der Kleinklas­senschü­ler und die Einführung der kooperativen Sekundar­schule machte ebenfalls zusätzlichen Schulraum nötig.

. eroeffnung

Eröffnung

schulhaus1975

Schulhaus 1975

Man beschloss deshalb die Sanierung des 60er-Schulhauses und die Errichtung eines neuen Schulgebäudes und einer neuen Doppelturnhalle. 2005 konnten die schönen neuen Gebäude eingeweiht werden.

Charles Vincent, Vorsteher der Dienststelle Volksschulbildung, übergibt dem Gemeindpräsidenten Sepp Huber und dem Schulpflegepräsidenten Kurt Iten an der Einweihungsfeier das Geschenk des Kantons.

schulhaus2005

Trakt E

turnhalle2005

Doppelturnhalle

Im Schuljahr 2008/2009 unterrichten 67 Lehrpersonen 509 Schülerinnen und Schüler in 29 Klassen (durch die integrativen Formen kann auf 4 zusätzliche Kleinklassen verzichtet werden). Den beiden Schulleitern steht ein Teilzeitsekretariat zur Verfügung. Die Anlage wird von 2 Hauswarten betreut und in Schuss gehalten. Die total 6 Gebäude der Schulanlage Buttisholz sind nach der neusten Erweiterung in Trakt A bis F umbenannt worden, da die Jahres- bezeichnungen nur noch wenig Buttisholzer im Griff hatten. 

(Quelle: Buch „Buttisholz“, Eigenverlag Gemeinde Buttisholz, 1986, Artikel von Theres Huber-Felder und Marlis Niggli- Wüst über die Volksschule) 


musikraum

Da die alte Anlage aus dem Jahr 1961 aus Kostengründen noch nicht saniert und umgebaut werden konnte, litten die Volks- und die Musikschule noch immer unter einer akuten Raumnot. Der 30-jährige Pavillon musste nun wieder als Schulzimmer genutzt werden, zusätzliche Provisorien waren nötig, weitere Reformen standen vor der Türe: Es ist von Basisstufe die Rede, die Einführung neuer Fächer (z.B. Englisch) und die Integrations- und Individualisierungsformen rufen nach zu­sätzlichen Gruppenräumen und Klassenzimmern. Dazu braucht auch die Musik­schule endlich ihre Unterrichtsräume.

2006 konnte die Schule Buttisholz einen Anerkennungspreis des Kantons für die Integrationsarbeit entgegennehmen. Seit vielen Jahren verzichtet die Schule Buttisholz auf Kleinklassen, die Schülerinnen und Schüler mit Lernbehinderungen werden in den Regelklassen integriert und von IF-Lehrpersonen gefördert (integrierte Förderung). Seit 2000 integriert die Schule Buttisholz auch Kinder mit geistiger Behinderung und Kinder mit Verhaltensbehinderung. Diese Integrationsbemühungen der Schule finden weitherum Anerkennung und Beachtung.

Im Jahr 2008 setzte die Gemeinde eine Planungsgruppe ein, die den Raumbedarf klärte. Es stellte sich heraus, dass die Schule weitere Schulzimmer benötigte, auch einen Raum für einen 4. Kindergarten musste bereitgestellt werden, da die Geburtenzahlen in der Gemeinde wieder stiegen. Zudem steht die Einführung des zweijährigen Kindergartens an. Die Gemeindeversammlung beschloss 2010 den Baukredit für den Abriss des Schulhauses 1961 und an dessen Stelle die Errichtung eines neuen Traktes B mit 7 Schulzimmern (dazu je immer ein Halbklassenzimmer), einem Kindergarten und mehreren Musikräumen in verschiedener Grösse. Im Sommer 2012 konnten die Schülerinnen und Schüler der Primar- und Musikschule die neuen Räume beziehen, im September fand die Einweihung statt.

trakt b

trakt b1
Neuer Trakt B

Einweihungsfeier:

Die Architekten Daniel Tschuppert und Urs Rölli übergeben die Schlüssel an Schulpflegepräsidentin Anita Lustenberger und Schulverwalter Werner Bühler.

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Bildungsdirektor Reto Wyss übergibt das Geschenk des Kantons an Schulleiter Guido Hurni.

Im Schuljahr 20016/2017 unterrichten 70 Lehrpersonen über 500 Schülerinnen und Schüler in 30 Klassen. Den beiden Schulleitern steht ein Teilzeitsekretariat (50%) zur Verfügung. Die Anlage wird von 2 Hauswarten betreut und in Schuss gehalten. Die total 6 Gebäude der Schulanlage Buttisholz sind nach der neusten Erweiterung in Trakt A bis F umbenannt worden, da die Jahresbezeichnungen nur noch wenig Buttisholzer im Griff hatten.

Im Sommer 2015 tritt der langjährige Schulleiter der Primarschule, Guido Hurni, in den Ruhestand. Während 41 Jahren wirkte Guido Hurni an der Schule Buttisholz, zuerst als Primarlehrer, doch schon bald übernahm er weitere Funktionen, sei es als Leiter der Musikschule, Obmann der Lehrpersonen, Leiter des Schuldienstes Rottal. Aber vor allem war er seit 1999 bis zur Pension während 16 Jahren Schulleiter des Kindergartens und der Primarschule. Seine Nachfolge tritt Angela Hurni an, die damit als ehemalige Buttisholzerin zu ihren Wurzeln zurückkehrt.

2014 kündigte Nottwil den Zusammenarbeitsvertrag mit der Schule und der Gemeinde Buttisholz auf den Sommer 2017. Damit verzichtet Nottwil auf die bald 60-jährige Zusammenarbeit im schulischen Bereich. 1958 schickte Nottwil erstmals Schülerinnen und Schüler aus dem westlichen Gemeindeteil nach Buttisholz, weil in Nottwil der Platz fehlte. Während vielen Jahren besuchten Sekundarschüler aus Nottwil den Unterricht bei uns, während der letzten rund zwanzig Jahre waren es die Schülerinnen und Schüler der 3. Sek, die den Weg über den Hügel unter die Füsse nahmen. Der gemeinsame Schulkreis wurde zwar bereits 2005 aufgehoben, doch mit einem Zusammenarbeitsvertrag verpflichtete sich Nottwil weiter, weil der Schulraum in Nottwil nicht zur Verfügung stand. Mit dem Schulhausbau in Nottwil fand die Zusammenarbeit der Schulen nun im Sommer 2017 ein definitives Ende. Das bedeutet für die Sekundarschule eine Reduktion um mindestens zwei Klassen. Da diese Reduktion mit kleineren Schülerzahlen auch in Buttisholz einherging, musste auch die Zahl der Lehrpersonen an der Sekundarschule reduziert werden.

So besuchen im Schuljahr 2017/2018 noch 99 Jugendliche (13/14 174 Schülerinnen und Schüler) die Sekundarschule in 6 Klassen (13/14 11 Klassen). Der Bestand an der Sekundarschule wird in den nächsten Jahren wieder zunehmen, dies weil wieder mehr Primarschülerinnen und Primarschüler in die Sekundarschule wechseln werden. Der Regierungsrat bewilligte deshalb im Herbst 2017 die Weiterführung des kooperativen Schulmodells an der Sekundarschule Buttisholz bis ins Jahr 2022.

Im Schuljahr 2018/2019 besuchen 341 Schülerinnen und Schüler den Kindergarten (3 Klassen) und die Primarschule (16 Klassen). Die Sekundarschule besuchen 119 Lernende in 7 Klassen.

Im Schuljahr 2019/2020 besuchen 319 Schülerinnen und Schüler den Kindergarten (3 Klassen) und die Primarschule (15 Klassen). Die Sekundarschule besuchen 137 Lernende in 8 Klassen.

Im Schuljahr 2020/2021 besuchen 316 Schülerinnen und Schüler den Kindergarten (3 Klassen) und die Primarschule (14 Klassen). Die Sekundarschule besuchen 147 Lernende in 9 Klassen.

Im Schuljahr 2021/2022 besuchen 290 Schülerinnen und Schüler den Kindergarten (3 Klassen) und die Primarschule (13 Klassen). Die Sekundarschule besuchen 150 Lernende in 9 Klassen.

Im Schuljahr 2022/2023 besuchen 292 Schülerinnen und Schüler den Kindergarten (3 Klassen) und die Primarschule (13 Klassen). Die Sekundarschule besuchen 138 Lernende in 8 Klassen.

Quelle: Buch „Buttisholz“, Eigenverlag Gemeinde Buttisholz, 1986, Artikel von Theres Huber-Felder und Marlis Niggli- Wüst über die Volksschule